2. Parana/San Nicolas

4.06.2001
Heute Früh sind wir mit dem Taxi zum Busbahnhof gefahren - danach ging es mit dem Bus 3 Stunden nach San Nicolas. Aber Busfahren macht hier richtig Spaß, die Busse kann man nicht mit unseren vergleichen - in denen hier hat man unmengen an Platz.



Am Busbahnhof (Autobahn) in San Nicolas angekommen, erwarteten uns bereits Manfred und Manfredo.
Obwohl wir die Beiden zuvor noch nie gesehen hatten, haben sie uns gleich aufgenommen, als ob sie uns schon seit Jahren kennen würden.
Ein "DANKE" an Helmut, der uns diesen Stopp vermittelt hat - ohne Ihm hätten wir die beiden netten Kerle nie kennengelernt.
Schon im Auto wurde verlautbart, dass es auf die Insel geht - aha... Insel ???? dachten wir uns.
Naja mal schauen - es ging zu Manfredo kurz ein paar Sachen holen und danach aufs Boot "Isidoro",welches in einem Seitenarm am Parana steht - hier ist alles voll mit Wasserhyazinthen.


Die Rucksäche und sämtliches Zeug wurden am Boot verstaut - danach wollten wir noch etwas einkaufen.
Vor dem Einkaufen fuhren wir noch zum Haus von Manfred - wir wurden herzlich von seiner Frau Martha, der Tochter Barbara und ihrem Hund Nuss begrüsst. Nach Tee und Keksen gings zum Supermarkt um ein paar Bier,Wein und sonst noch einiges zu kaufen. Vorher haben wir noch das gute Auto in einem bewachten Parkhaus abgestellt - gute Autos lässt man hier nicht einfach so herumstehen...
Der arme Manfredo musste derweilen an die 3 Stunden am Boot ausharren.
Mittlerweile bei Dunkelheit am Boot angekommen, wurde schnell alles eingepackt und los ging es auf die Insel.

Der Parana ist einfach RIESIG - hier fahren Schiffe mit 80.000 Tonnen herum. Trotz der Größe und Finsterniss ließ Manfred Erwin das Ruder übernehmen.
Beim erreichen der Insel mussten wir feststellen, dass diese von Jugentlichen besetzt war - naja - das Bier schmeckte trotzdem gut ;.) und Manfreds Boot ist klasse, auf dem könnte man sogar richtig wohnen ...


5.6.2011
Heute war es sehr windig aber trotzdem sonnig.
Zu unserem Glück zu windig für die Jugendlichen, welche ihr Lager abrissen.
Manfredo, den wir ab jetzt "Pauli" nennen durften, hatte die Teenies noch schnell eingeteilt Holz auf das vorhanden Feuer zu legen - was will man mehr - ein Feuer und eine Insel mit gut 3000 Ha ganz für uns alleine.


Danach wurden wir in die Argentinischen Gepflogenheiten eingeführt - mit Mate, einem Tee der hier als Nationalgetränk gilt und so lange getrunken wird, bis man Stop sagt.



Am Nachmittag wurde die Angelrute mit Salami bestückt - Nadja fing natürlich den 1. kleinen Wels -"Petri" - wir hatten nichts anderes als Köder..


Und dann gab´s Asado ... eine argentinische Spezialität - bestes Fleisch vom Grill... WOW war das GUT.
Manfred ist beim Asado machen ein richtiger Spezialist !


Den Abend haben wir dann mit einem guten Tröpfchen Rotwein ausklingen lassen - ach übrigens... Alleine waren wir doch nicht immer, denn am Abend haben uns einige Wildpferde am Lagerfeuer besucht - eines wollte unsere Angelrute fressen..



Hier ist es echt friedlich, man kann tatsächlich die Zeit vergessen... hier gibt es keine Hektik, keinen Stress ... Manfred, wir können dich gut verstehen, dass Du dich hier wohl fühlst.

Weitere Eindrücke von der ersten Insel:






6.6.2011
Heute war es sehr windig,kalt und bewölkt- dann gibt es wenigstens keine Moskitos..
Nach dem Frühstück fuhren wir ca. 3 Stunden auf eine andere Insel, die eher Windstille verspricht.
(Isla Gorosito)
Während der Fahrt konnten wir Inselbewohner sehen - es handelt sich hier meistens um Personen, welche auf die Kühe und Pferde aufpassen - ohne Strom und sonstige Bequemlichkeiten - inmitten dieser unendlichen Weite des Flusses. Für uns ein Leben, das wir uns nur schwer vorstellen können... und dennoch irgendwie beneidenswert.


Nach der Fahrt gab es Spagetti und eine Flasche Rotwein... ja Uns gings jeden Tag richtig gut.


Die Angel wurde heute vom Boot aus ausgeworfen, das Ufer war zu matschig.
Nach kurzer Zeit hatte ich auf Salami einen Wels wie aus dem Aquarium.


Den ganzen Abend haben wir über Gott und die Welt getratscht. Manfred und Pauli haben schon so viel von der Welt gesehen und wir wurden nie müde ihre tollen Geschichten zu hören. Ausserdem lernen wir hier soviel über dieses Land, das sich in so vielen Dingen von unserem Ländchen unterscheidet.

7.6.2011
Heute wollte Erwin es wissen und hat die Angel schon ausgeworfen, als die anderen noch schliefen.
Der erste Wels (Bagere) hatte ca. 1,5 kg und sah wieder aus, als ob er aus einem Aquarium kommt.
Und dann war es soweit, Erwins erster Piranha (heißt hier Palumeter) hing an der Angel - und er hatte echt böse Zähnchen... hier in der Wildnis muss man es nehmen wie es kommt, deshalb musste er auch gleich als Köderfisch herhalten.


Nach 2 Minuten hatte Erwin bereits eine Dorade am Haken - WOW - diese Fische sind mehr in der Luft als im Wasser.


Mit Piranhastückchen am Haken, hat man im Minutentakt Bisse... echt lustig, so macht Angeln spaß.
Nach dem ganzen Stress waren wir im Fluss baden - war schon nötig ;.) - der Fluss hatte ca. 19 Grad -
J U H U



Mit der Dorade in der Kühlbox ging es auf zum Feuer machen, was sich gar nicht so einfach herausstellte, denn das Ufer war sehr matschig und die trockenen Wege führten über eine tote Kuh zum Holz.


Ausserdem mussten wir immer vor den Yararas auf der Hut sein, dass ist die Giftschlange in dieser Gegend ... aber es hat sich zu unserem Glück keine blicken lassen. Später haben wir aber dafür noch eine kleine Vogelspinne vor die Linse bekommen.


Endlich hatten wir es geschafft Feuerholz zu besorgen und Feuer zu machen, so begann das nächste Desaster - die Stiere auf der Insel beschlagnahmten unser Feuer.


Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, diese Vicher zu vertreiben und konnten die Dorade grillen - ein leckerer Fisch. Mit vielen tollen Geschichten aus aller Welt verging wieder viel zu schnell ein Tag.



8.6.2011
Heute ging es um ca. 10.00 Uhr Richtung Bootshafen.
Wir fuhren ca. 4 Stunden zurück - 3 Stunden davon in einem schmalen Altarm, vorbei an Silberreihern und alle möglichen Vogelarten.






Das war unser Weg am Parana - über 100 Km




In San Nicolas angekommen, waren wir erst einmal duschen.
Am Nachmittag waren wir dann noch auf der Bank und in einem Reisebüro - ein Horror, denn der Bankomat war einfach nur kompliziert und das Reisebüro akzeptierte keine Kreditkarten...
Am Abend waren wir mit Pauli sehr gut essen - Nadja hatte sich ein Hühnchen einverleibt und wir Jungs ein Beef de Chorizo - die Geldsorgen waren vorerst einmal vergessen...




9.6.2011
Heute versuchten wir einen anderen Bankomat und es hat endlich geklappt.
Dann auf ins nächste Reisebüro - siehe da - wir bekamen das gleiche Hotel wie beim ersten Reisebüro um die Hälfte - na dass ist doch was... - danke Pauli! - die Angestellten konnten nämlich nur Spanisch.

Noch ein schneller Rundgang in San Nicolas, danach haben wir Manfred und ein paar von seinen Amigos getroffen, die waren alle voll lieb, einer hat uns sogar auf Deutsch verabschiedet.
Wir wären noch gerne auf ein Asado oder eine weitere Ausfahrt geblieben, aber unser Weg führt uns jetzt weiter, denn es wurden doch aus 2 geplanten Tagen 5. Manfred nahm uns nocheinmal mit zu Ihm um einen Abschiedstee zu trinken und brachte uns danach zum Busbahnhof in San Nicolas.
Von da weg ging es nach Rosario, wo wir unsere Weiterreise nach Iguazu gebucht haben.Pauli hat uns noch bis nach Rosario begleitet.

Ein recht herzliches Dankeschön an Manfred und Manfredo !! - wir hatten echt viel Spass und hätten den Parana nie so nahe erlebt !!!!! War eine wunderschöne Erfahrung, an die wir noch lange zurückdenken werden.


Von links nach rechts: Erwin,Manfred,Pauli,Nadja