3. Iguazu und quer durch Argentinien

10.6.2011
Heute sind wir nach 18 Stunden Busfahrt in Puerto Iguazu angekommen.
Die Busfahrt war lange und ist doch schnell vergangen... als es hell wurde, waren wir schon wieder in einer ganz anderen Welt... hier ist die Erde rot und die Umgebung hügelig und es sieht schon fast nach Dschungel aus. Iguazu ist eine kleine Stadt mit knapp 20.000 Einwohnern. Der Busbahnhof liegt mitten im Ort und unser Hotel ist nur knapp 5 Geh-Minuten entfernt. Unser Hotel ist schäbig, aber was will man sich schon für € 25,-/Nacht u. Person erwarten. Nachdem wir einmal das Zimmer aufgrund der Lautstärke und fehlenden Fenstern gewechselt haben, waren wir doch einigermaßen zufrieden. Immerhin wohnen wir oberhalb des WLAN Routers und haben WIFI am Zimmer, alle anderen müssen dafür in die Lobby gehen.
Nachdem wir uns ein bisschen eingerichtet hatten, gingen wir essen. Hier gibts, wie anscheinend überall in Argentinien, klasse Futter.


Ein Quilmes (örtliche Biermarke) vorm Schlafengehen und wir fielen totmüde ins Bett.

11.06.2011
Endlich mal ausgeschlafen und nach einem nun-ja Frühstück (ohne Wurst und Käse - ist hier anscheinend nicht üblich) haben wir uns aufgemacht um die Weltberühmten Cataratas - im Nationalpark Iguazu auf der argentinischen Seite zu besuchen. Am Busbahnhof wurden wir super beraten und konnten auch gleich die Länderübergreifenden Sehenswürdigkeiten für morgen buchen. Die Wasserfälle sind ca. 20 km von hier entfernt und der Bus dorthin kostet nur knapp € 1,- und der Eintritt in den Park ca. € 15,-. Wir haben schon viel von diesen Fällen gehört, aber mit Worten können wir es nicht ausdrücken, eine Flora und Fauna - die muss man mit eigenen Augen gesehen haben.
Hier einige Eindrücke von der argentinischen Seite:






12.6.2011
Verdammt, wir haben verschlafen und in 15 Minuten sollte uns schon der Bus für unsere 3-Länder-Tour abholen kommen... Also mal wieder Stress und Frühstücken wollten wir auch noch was. Also zack-zack und schon hatten wir alle unsere Sachen beisammen und die Rundreise konnte beginnen. Fast pünktlich wurden wir vor unserem Hotel von Bernardo unserem Guide abgeholt. Wir waren eine kleine Gruppe, außer uns war nur noch einen Kolumbianischen Reporter mit an Bord. Zuerst gings über die Brasilianische Grenze nach Paraguay. Dort haben wir uns das Wasserkraftwerk mit der weltweit längsten Staumauer (8 km) angesehen.


Weiter gings durch die nahegelegene Einkaufsstraße von Ciuadad de Este - wir hätten dort aussteigen können, aber selbst unser Kolumbianischer Reporter hatte beim Anblick dieses Marktes keine Lust dazu und angst um seine Kamera....


Deshalb sind wir dann wieder zurück nach Brasilien (Foz de Iguazu) und sind dort in der Gegend herumgefahren. Auf der ganzen Fahrt haben wir uns mit Händen und Füßen verständigt, da ja unser Spanisch so wie deren Englisch noch in den Kinderschuhen steckt, hat aber Spaß gemacht und am Ende haben wir uns schon richtig gut unterhalten. Nach einem Mittagessen - das in unserem Ausflug inbegriffen war, ging es auf zu den Cataratas auf der Brasilianischen Seite. Die Wasserfälle kann man auf dieser Seiter besser sehen, sind unglaublich und bei ihrem Anblick verschlägt es einem die Sprache.




Tiere sieht man hier allerdings kaum, nur die Nasenbären sind allgegenwertig.


Am Abend haben wir uns auf in die Stadt gemacht um noch etwas Trinkbares zu besorgen ... Wein bekommt man hier auch in einem Schuppen verkauft.


Morgen haben wir außnahmsweise mal frei und können ausschlafen ... und wir müssen uns überlegen wohin es weitergehen soll.

13.6.2011
Heute waren wir schnell eine Buskarte nach "Residencia" kaufen - danach waren wir nur in der Stadt unterwegs und haben 2 Bier getrunken - wir haben uns endlich vom Stress der beiden letzten Wochen erholen können ;-)
Morgen geht es mit dem Bus 10 Stunden weiter ....
Hier ein Eindruck von unserer Stadt - Iguazu:






14.6.2011
Heute waren wir den ganzen Tag mit dem Bus unterwegs. Zuerst nach Resistencia ca. 10 Stunden - den ganzen Tag lang konnten wir die wunderschönen unendlich weiten Landschaften bestaunen. 





Da wir mit recht viel Verspätung - aufgrund unzähliger Demonstrationen auf den Straßen - ankamen, haben wir uns entschieden gleich noch eine Busetappe einzulegen.



15.6.2011
Noch knapp weitere 11 Stunden Fahrt und wir sind in Tucuman (mind. 1500 Km von Iguazu entfernt) - dem Ausgangspunkt unserer nächsten Exkursionen - angekommen. Am Busbahnhof  haben wir uns erstmal ein Taxi geschnappt und unsere Jugendherberge - nicht die nobelste Unterkunft, aber dafür 10 Punkte für die gute Lage - bezogen.


Aussicht vom Hostel auf die Innenstadt.

16.6.2011
Haben uns heute einen kurzen Überblick in der Stadt verschafft und den Rest Siesta gemacht, die nächsten Tage werden ohnehin anstregend genug - es geht in die Berge nach Tafi.
Die Innenstadt hat einige sehr schöne Coloniale Bauten und ein Spaziergang durch den Park lohnt sich immer - der Rest naja... sehr viel Chaos und Rummel..

                                                                         Basilika


Eine Ampelregelung auf Tucuman - Art.


Der riesige Park mit einem hübschen Teich.


Der Regierungssitz der Provinz


1PS Antriebe sieht man hier oft.



17.6.2011
Raus aus unserer Jugendherberge und der verregneten Stadt - weiter gehts ... vorbei an Zuckerrohrplantagen und Schweinen .. 2 000 m hoch hinauf in die Berge nach Tafi de Valle. Nach unendlichen Serpentinen, durch dichtesten Dschungel, vorbei an tiefen Schluchten durch den sich ein Fluss schlängelt, haben wir dann zum ersten Mal die Baumgrenze überschritten und die Sonne nach einigen Tagen wiedergesehen. Unten im Tal konnten wir noch die Regenwolken vorbeiziehen seh´n.


Diesmal wohnen wir auf einer Ranch, mit einer Katze, einem Hund, einigen Alpakas und Pferd´ln.


Nach dem Beziehen unseres Zimmers, haben wir erst mal die Lage gecheckt. Hier sind schon die Ausläufer der Anden und die Höhensonne macht sich ganz ordentlich bemerkbar. Uns schien es sogar so heiß zu sein, dass wir uns mit unserem Bierchen in den Schatten verziehen mussten. Für die Leute hier scheint es aber doch kalt zu sein, weil sie laufen alle mit dicken Mänteln rum.
Wir haben uns schon auf die Gepflogenheiten der Südamerikaner eingestellt und deshalb gibt es jeden Tag eine kleine Siesta. Wir gehen auch schon langsamer als am Anfang unserer Tour ;-)
Danach gingen wir essen und Erwin hatte sein erstes Chivito (Ziege) auf dem Teller. MMMHMMM Lecker...
Duschen war nicht angesagt - es gab nur kaltes Wasser....


Auf dem Heimweg kreutzte doch tatsächlich eine Herde Pferd´ln unseren Weg, schauten uns blöd an und trotteten dann gemütlich weiter durch den kleinen Ort.



18.6.2011
Früh aus den Federn gekrochen haben wir uns über das regionale Frühstück hergemacht (selbstgemachter Käse und so).Heute gab es warmes Wasser zum Duschen und danach haben wir uns entschlossen eine Wanderung zum nahegelegenen See zu machen, der von unserem Ort gut sichtbar war. Der Weg führte uns durch eine herrliche, nur von Tieren und Viehzüchtern bewohnte Steppe, umgeben von den Bergen und dem rauschenden Bach. Es war wieder irrsinnig heiß, aber der Wind machte es angenehm. So gingen wir und gingen wir dahin, nur der See blieb in weiter Ferne. Nach guten 12 km haben wir es dann doch zum See geschafft - Enfernungen können hier sehr trügerisch sein. Im nächsten Ort gab es aber glücklicher Weise einen Bus zurück und die heutige Siesta hatten wir dann sehr nötig.







19.6.2011
Der Wind bläßt heut ganz gewaltig und an größere Ausflüge ist nicht zu denke . So ein Sturm ist wahrscheilich auch hier nicht alltäglich, es hat sogar ein Dach unserer Ranch beschädigt. Also den ganzen Tag Siesta... wie die Hunde in der Stadt....



 .. aber kein Problem hier mit dem super "Vino Tinto" und außerdem gabs hier heute ein Fest mit richtig argentinischer Live-Music. Salud!!!


20.6.2011
Heute ging es mit dem Bus weiter nach Cafayat - eine kleine Stadt durch die man durch muss, wenn Salta die nächste Station sein soll -Cafayat ist eine sehr schöne kleine Stadt umringt von Bergen und bekannt für seine ausgezeichneten Weissweine.
In Tafi war heute sehr viel Nebel - umso schöner war die Aussicht als wir höher in die Berge kamen.


Die 4 Stunden Fahrt führte über ein Hochplateau mit unzähligen Kakteen, Alpakas, Pferden und Kühen.


Unser Hostel "Rusty - K" ist ebenfalls der Hit - wir fühlten uns sofort wohl - hier die Aussicht von unserem Hostel.

22.6.2011
Nachdem wir gestern mal einen Tag (21.6) Pause eingelegt und so richtig relaxt haben, beschlossen wir uns heute dazu an einer Tour durch die Quebrade de Cafayate teilzunehmen. Eine Gegend, die für ihre einmaligen geologischen Felsformationen bekannt ist. Wir hatten ja schon Bilder davon gesehen, aber als wir dann Mitten drin standen, blieb uns doch fast die Spucke weg...




23.6.2011
Eigentlich wollten wir mit dem Fahrrad los, um an unserem letzen Tag hier, die nähere Umgebung zu erkundigen. Da aber in unserem Hostel kein vertrauenswürdiger fahrbarer Untersatz aufzutreiben war, sind wir zu Fuß los. Es hätte eigentlich nur ein kleiner Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall werden sollen aber wir sind natülich vom Weg abgekommen und wieder mal Mitten in der Wildnis gelandet. Ans Umdrehen haben wir aber nie gedacht, die Gegend ist einfach zu schön und wir einem Abenteuer nie abgeneigt. So ging es durch Steppen, über Stock und Stein eines derzeit fast ausgedrockneten Flusslaufs.



Viele Wege führten ins Nichts und einzig die Ziegenhäufchen zeigten uns, dass wir noch nicht fernab aller Zivilisation sind. So ging es viele Stunden dahin, bis wir auf eine Ziegenbäurin trafen, die uns den rechten Weg zurück zeigte. Den Wasserfall haben wir zwar nicht gefunden, ein Erlebnis war´s aber allemal und deshalb sind wir ja auch hier.

24.-28.6.2011
In den letzten Tagen wollte das Wetter nicht ganz so wie wir.  Es hat geregnet und war windig bei etwa 5 Grad. Da war an viel Outdoor nicht zu denken. Wir hatten aber - im Gegensatz zu unseren letzten Unterkünften - fast ein Luxushotel und die Siesta fielen immer etwas gemütlicher und länger aus. Salta ist, wie uns schon viele auf unserm Weg sagten, eine wirklich aussergewöhnlich schöne Stadt, trotz knapp 600.000  Einwohnern.



Erst an unserem letzten Tag hier zeigte sich die Sonne wieder und das haben wir natürlich ausgenutzt. 1.100 Stufen rauf auf den Hausberg von Salta. Mittlerweile sind unsere Füße aber schon geübt und wir haben ihn fast wie Bergziegen erklommen.



Morgen geht unsere Reise weiter, Chile wartet .........
Wir haben in Argentinien rund 3300 Km zurückgelegt


So verlassen wir dieses großartige Land, voll von eindrucksvollen Landschaften und Menschen ... und es wird sicher nicht unsere letzte Reise hierher gewesen sein.